22.06.2021

Der erste Tag im Wohnheim

1 Frage – 5 Antworten

Über 9.100 junge Menschen wohnen in den Wohnheimen des Studierendenwerks und noch viel mehr Geschichten des Wohnheimlebens. Wir möchten diese erzählen und einen Einblick geben in die verschiedensten Wohnheime und die vielfältigsten Wohnheimleben. Warum wir das besonders gut können? Weil wir – das Team der Wohnheimtutor*innen – über die Wohnheime Berlins verteilt leben.

Beim Format „Wohnheimleben: 1 Frage – 5 Antworten“ widmen sich 5 Tutor*innen aus komplett unterschiedlichen Wohnheimen derselben Frage und geben so Einblick in ihr Wohnheimleben.

Jedes Wohnheimleben ist unterschiedlich, gemeinsam haben Sie aber, dass es einen Start gibt. Einen ersten Tag im Wohnheim, einen Startpunkt. Genau um diesen ersten Tag geht es heute:

 Wie war dein erster Tag im Wohnheim?


Boyana, Tutorin im Wohnheim Victor Jara

Mein erster Tag im Wohnheim - das erste mal seit vielen Jahren, wo ich endlich mal ein ganzes Zimmer nur für mich hatte! Als ich in der Heimat gewohnt habe, musste ich mein Zimmer mit meinem Bruder teilen (manchmal vermisse ich das Chaos, not gonna lie), deshalb freute ich mich sehr darauf, endlich mal ein GANZES Zimmer für mich zu haben. Am Anfang hatte ich ein Einzelappartment. Ein cooles Ding an den Wohnheimen ist, das man viele Sachen zum Verschenken im Flur findet - von Kleinkram, wie Töpfe und Aufhänger, bis zu Couches (ich habe keine Ahnung, wie man ohne eine Couch leben kann). Ich hatte also all diese Vorstellungen, was ich so für mein Zimmer brauchte. Tatsächlich hat es eigentlich sehr lange gedauert, bis es endlich heimisch wurde, aber bereits am ersten Tag hatte ich das Gefühl, dass dies mein Platz ist.

Lorena, Tutorin im Siegmundshof

Mein erster Tag im Wohnheim war sehr kurz, da ich erst am Abend ankam. Ich war sehr gespannt, wer meine Mitbewohner*innen sein werden. Da ich an dem Tag schon zur Uni musste, hatte ich zum Glück Bekannte, die mir beim Umzug halfen und die Schlüssel für mich beim Hausmeister abholten. Mein Tipp? Vorher auf der Website erkundigen womit das Zimmer ausgestattet ist/ den Mietvertrag genau lesen und bei Unsicherheiten einfach den Tutor*innen eine Mail schreiben :)

Ilia, Wohnheimtutorin Victor Jara

Am Anfang war ich Untermieterin und ich sollte in einer WG wohnen. Den Schlüssel hat mir Boyana, die andere Tutorin im Wohnheim, gegeben. Ich habe mir Sorgen gemacht, ob ich mich gut mit meinem Mitbewohner verstehen werde. Er ist aus Bayern und am Anfang war es mir tatsächlich schwer ihn im wahrsten Sinne des Wortes zu verstehen, da meine Deutschkenntnisse noch sehr unsicher waren :). Trotzdem sind wir zu guten Freunden geworden und meine Ängste waren ungerechtfertigt. Was mir am Anfang fehlte war nur ein größerer Backofen. Unsere WG war "wohnheimweit" für die vielen Partys berühmt - "The Balcony WG", weil wir eine riesige Terrasse hatten. Ich vermisse diese Zeiten.

Stela, Tutorin aus der Danckelmannstraße

Mein erster Tag im Wohnheim war relativ unaufgeregt. Ich hatte schon vorher in einem Wohnheim gewohnt, vielleicht lag es daran. Ich fand es besonders still und ruhig, die Nachbarn auf meinem Flur sind relativ schüchtern gewesen und waren auch selten zuhause. Das ist immer noch ähnlich, nur sind jetzt alle aufgrund der Pandemie den Großteil des Tages zu Hause. Ich war auf jeden Fall sehr begeistert von der Wohnheiminternen Whatsapp Gruppe. Alle waren so hilfsbereit, dass ich mich sehr wohl gefühlt habe. Die Schlüssel habe ich vom Hausmeister bekommen. Er ist sehr lieb gewesen. Ich hatte mir das Wohnheim vorher schon mal angeschaut, bin einfach vorbeigekommen und eine Nachbarin hatte mich reingelassen und direkt auf einen Tee eingeladen.

Manuel, Wohnheimtutor in der Gelfertstraße

Mein erster Tag in der Gelfertstraße war aufregend! Ich war gerade mitten im ersten Semester und hatte tolle neue Freunde im Studiengang gefunden, mit denen ich auch viel auf WG-Partys gegangen bin. Als ich davon erzählt hatte, dass ich eine Zusage für ein Wohnheim bekommen habe, wurde ich also direkt überredet eine große Einweihungsparty zu schmeißen... Einziges Problem: Ich kannte ja noch keinen meiner neuen Mitbewohner! Und ich wusste ja auch nicht, ob die vielleicht gar keine Lust auf Partys haben. Meinen ersten Tag verbrachte ich also damit möglichst viele neue Mitbewohner*innen kennenzulernen und alle zu meiner großen Einweihungsparty am nächsten Tag in der Gemeinschaftsküche einzuladen! (... und die Party wurde sehr gut!)

 


Übrigens… In vielen Wohnheimen gibt es regelmäßig Events und Veranstaltungen - selbst jetzt während Corona-Zeiten finden diese weiter statt, nur aktuell eben online. Diese werden von den Wohnheimtutor*innen oder der SV organisiert und sind für dich die ideale Möglichkeit Mitbewohner*innen kennen zu lernen! Manchmal gibt es sogar extra Treffen für Neueingezogene, ein anderes Highlight sind Events bei denen Wohnheime gegeneinander antreten. Die meisten Wohnheim-Events findest du im Event-Kalender unter
stw.berlin/kultur.html#jump_eventkalender