31.05.2017

Leinsamen – der Samen des Flachses [Only in German]

Es gibt ihn mit brauner und mit gelber Schale und beide sind gleichermaßen gesund. Die Heilkräfte des Leinsamens waren schon im antiken Griechenland bekannt und den verdauungsfördernden Effekt wissen viele Menschen auch heute sehr zu schätzen.

Es gibt ihn mit brauner und mit gelber Schale, beide sind gleichermaßen gesund. Die Heilkräfte des Leinsamens waren schon im antiken Griechenland bekannt. Den verdauungsfördernden Effekt wissen viele Menschen auch heute sehr zu schätzen. Woher genau dieses Gewächs mit Namen Flachs oder Lein eigentlich stammt, ist nicht bekannt, es gehört jedoch zu den ältesten Kulturpflanzen der Welt. Und weltweit können diese Pflanzen auch angebaut werden. Das Leinen, das aus den Pflanzenfasern gewonnen wird, war bis ins 18. Jahrhundert einer der wichtigsten Textilrohstoffe.

Die bis zu einen Meter hohe Pflanze mit den hübschen violetten Blüten kann man leicht selbst anbauen, dazu drückt man einfach die Samen leicht in den Boden. Die Früchte der Pflanze sind rundliche Kapseln, in denen sich die glänzenden Samen befinden. In diesen Leinsamen oder vielmehr in der Samenschale steckt dann die geballte Gesundheit.

Die sogenannten Schleimstoffe, das sind langkettige Zuckerverbindungen, regen unsere Verdauung an. Sie schützen unsere Schleimhäute und mildern Entzündungen und Reizungen. Weiterhin enthalten die Leinsamen sehr viele Ballaststoffe, Eiweiße und fette Öle. Das aus den Samen gewonnene Leinöl enthält die höchste Konzentration an Omega-3-Fettsäuren aller bekannten Pflanzenöle. Andere gesunde Bestandteile des Leinsamens sind Folsäure, Vitamin B1, B2, B6 und E, Lecithin und die sogenannten Lignane. Lignane sind wasserlösliche pflanzliche Hormone mit antioxidativen Wirkungen. Damit haben sie einen positiven Einfluss auf unseren Organismus, denn freie Radikale werden durch sie ausgeschaltet.

Wir verwenden Leinsamen häufig zum Backen oder im Müsli. Auch als Panade für Fleisch und Fisch ist er verwendbar. Man kann den Leinsamen aber auch in ein Glas Wasser geben und trinken. Hierbei ist darauf zu achten, dass ein Verhältnis von 1:10 von Leinsamen und Wasser eingehalten wird. Am besten ist es, wenn man den Leinsamen vorher kurz andrückt. Die Oberfläche, die das Wasser bindet, wird damit vergrößert und der Samen kann schneller quellen. So entfaltet er seine Wirkung viel besser. Es wird außerdem, anders als bei gänzlich aufgeschlossenem Leinsamen, weniger Fett freigesetzt.

Auch nach dem Verzehr ist auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr zu achten. Grundsätzlich gilt für Leinsamen, weniger ist mehr. Um eine positive Wirkung mit dem Verzehr von Leinsamen zu erzielen, ist es wichtig, ihn täglich in kleineren Mengen (ein bis zwei Essöffel) zu sich zu nehmen. Bei Kindern sollte die Menge noch kleiner sein, außerdem sollten sie älter als 12 Jahre sein.

Bioqualität ist bei Leinsamen zu bevorzugen, denn in nicht biologisch angebautem Samen ist Cadmium enthalten, was sich negativ auf unsere Gesundheit auswirken kann.

Der Energiegehalt von Leinsamen beträgt auf 100 g 470 kcal. Der Leinsamen hat viele Synonyme, die vielfach bekannt sind. Aber nicht jeder weiß, dass es sich bei Glix, Haarlinsen, Flachsbeere oder Saat-Lein um Leinsamen handelt.

Auch in den Mensen des Studentenwerks Berlin gibt es Gerichte, in denen Leinsamen verwendet wird. Leicht selbst zuzubereiten ist Reis mit Leinsamen. Auf 200 g Reis geben Sie nach dem Aufkochen ca. 50 g Leinsamen, heben ihn gut unter und lassen das Ganze dann ziehen, bis der Reis gar ist. Eine deftige und sehr gesunde Beilage, die vielfach verwendet werden kann. Guten Appetit.

 

[Beatrice Schmidt]