Die Wohnungssuche in New York

Hey, ich bin Maria und studiere im Bachelor Visuelle Kommunikation an der Universität der Künste in Berlin. Gerade mache ich mein Auslandssemester in New York an der New School. Für das Studierendenwerk berichte ich als Außenkorrespondent*in. Dabei möchte ich vor allem einen persönlichen Einblick in meine Auslandserfahrung geben und euch teilhaben lassen an meinen Studienalltag in New York. In diesem Bericht erzähle ich ein wenig von meiner Wohnungssuche.

Mit der Wohnungssuche habe ich angefangen, als ich die endgültige Zusage von der New School bekommen habe, also im Mai. Eins kann ich vorab sagen, in New York eine Wohnung zu finden, ist nicht leicht. Ich habe mich auf ziemlich allen Plattformen für Wohnungssuchen angemeldet wie Spareroom, Craigslist und Gruppen auf Facebook und habe dabei leider echt schlechte Erfahrungen machen müssen. Das Problem von Deutschland aus zu suchen ist, dass man sich nicht sicher sein kann, ob es sich bei den Anzeigen um Betrugsmaschen handelt oder nicht. Zum Beispiel hatte ich auf Spareroom eine Erfahrung machen müssen, wo ich zu einem Bewerbungstelefonat eingeladen wurde statt zu einem Videocall und mir nach einem Tag gesagt wurde, dass ich die Wohnung bekomme. Daraufhin sollte ich auf einer App eine Kaution von 780 Dollar zahlen. Richtige Bilder von der Wohnung habe ich nie gesehen und der Kontakt fand immer über unterschiedliche Nummern statt. Das Ganze war mir von Anfang an schon zu unseriös. Man sollte auch nie eine Kaution vorher zahlen ohne, dass man die Wohnung in Person gesehen hat. Daher war mein Plan B, falls ich von Deutschland aus keine Wohnung finde, vor Ort auf Wohnungssuche zu gehen, da ich lieber die Garantie haben wollte, dass es sich wirklich nicht um einen Betrug handelt. Auch andere Kommoliton*innen, die ich hier kennengelernt habe, haben sich zum Beispiel für die ersten drei Wochen ein Airbnb gebucht und vor Ort nach Wohngemeinschaften beziehungsweise Wohnungen gesucht. Der Nachteil daran ist leider, dass man die ersten paar Wochen nicht richtig ankommen kann, da die Wohnungssuche in Kombination mit dem Unistart schon strapazierend sein kann.

Ich habe mein Zimmer glücklicherweise schon vor meiner Ankunft in New York gefunden. Erfolg hatte ich tatsächlich mit der Wohnungsgruppe Gypsy Housing auf Facebook, aber Achtung, auch da gibt es viele Betrugsmaschen! Die Anzeige kam von zwei Studierenden, die eine weitere Mitbewohner*in gesucht haben. Nachdem sie auf meine Kontaktaufnahme geantwortet haben, wurde ich zu einem Videocall eingeladen, wo sich die Mitbewohner*innen vorgestellt und mir die ganze Wohnung gezeigt haben.

Weswegen ich ein gutes Gefühl hatte war, dass ich erstens die Wohnung gesehen habe und zweitens keine Kaution verlangt wurde. Das Einzige, was verlangt wurde war ein finanzieller Nachweis, dass ich mindestens vier Monatsmieten zahlen kann. Nach einer Woche habe ich dann eine Zusage erhalten und wir hatten danach mehrere Videocalls, wo wir nochmal über Einzelheiten gesprochen haben. Zur Absicherung habe ich auch nochmal die Facebook-und Instagram-profile überprüft und hatte auch dadurch, dass wir regelmäßigen Kontakt hatten ein sehr gutes Gefühl bei der Wohnungsanzeige. Ich wohne jetzt mit ihnen in Williamsburg und zahle um die 1000 Dollar, was leider normal ist für New Yorker Verhältnisse. Durchschnittlich zahlen Studierende in New York etwa um die 850-1600 Dollar.

Alternativ zu Wohngemeinschaften gibt es auch „Doorming“. Ein wenig vergleichbar mit einem Studentenwohnheim, jedoch teilen sich hierbei meistens zwei Studierende ein Schlafzimmer, daher gibt es nicht so wirklich Privatsphäre. Um „Doorming“ sollte man sich jedoch schon sehr früh drum kümmern, etwa ein Semester vorher, da es lange Wartelisten gibt. Andere Möglichkeiten, die vor allem preisgünstig sind, sind unter anderem das Wohnen bei Gastfamilien oder auch Wohnungstauschoptionen, bei denen man mit Leuten, die zum Beispiel ein Auslandssemester in Berlin machen wollen, aber in New York wohnen, die Wohnung für das Semester tauscht.

Die Wohnungssuche in New York ist schon mit Stress verbunden, aber es gibt viele Möglichkeiten und ganz zur Not kann man auch vor Ort nach Wohnungen suchen.