Die Mensen in 2021
Interview mit Abteilungsleiter Thomas Föll
Herr Föll, entgegen aller Hoffnungen mussten die Mensen des studierendenWERKs auch im Sommersemester 2021 größtenteils geschlossen bleiben. Dennoch waren die Speisebetriebe ganz und gar nicht untätig. In Zeiten des Lockdowns entstanden zahlreiche neue Konzepte.
Das ist richtig. Nicht nur haben wir mit dem „Mensa-Späti“ ein Konzept für die Automatenversorgung an verschiedenen Standorten erarbeitet, ein erster Pilot wurde sogar bereits in der Mensa FU II umgesetzt. Die Learnings flossen in das Konzept für eine zweite Generation von Automaten ein, die im kommenden Jahr an mehreren Standorten in den Einsatz gebracht werden soll, dann mit Onlinebezahlung via Paypal und Echtzeitbestellung.
Zudem haben wir für drei weitere Einrichtungen Nudelmaschinen angeschafft und an der Umsetzung neuer Konzepte für Aktionsstände gearbeitet. So gibt es seit dem Wintersemester 21/22 zum Beispiel live zubereitete Pizza- bzw. Flammkuchen.
Die größte Umstellung allerdings hat das neue Speiseplankonzept mit sich gebracht, welches wir mit der Wiedereröffnung aller Mensen im Oktober umgesetzt haben. Der Einsatz von tierischen Produkten wurde stark eingeschränkt, der Speiseplan besteht nun vorwiegend aus pflanzlichen Gerichten. Fleisch gibt es im Standardessen zusätzlich nur noch Dienstag und Donnerstag, Fisch am Mittwoch und Freitag. Zusätzlich bieten die Aktionsstände ab und zu tierische Produkte an. Zudem haben wir die Qualität des angebotenen Fleisches erhöht und setzen nun konsequent auf Haltungsform 4.
Der neue Speiseplan hat ein hohes mediales Echo erhalten.
Wie waren die Reaktionen der Zielgruppe?
Mehrheitlich erhalten wir ein sehr gutes Feedback von den Studierenden. Aber das überrascht nicht – es ist seit Jahren der erklärte Wunsch der Studierendenschaft, dass das studierendenWERK sein vegan/vegetarisches Angebot ausbaut. Die Hochschulen haben es sich zum Ziel gemacht, ihre Campus klimaneutral zu gestalten, die Freie Universität will dies bereits bis 2025 umgesetzt haben. An diesen Entwicklungen können die Mensen des studierendenWERKs nicht vorbei.
Die Zielgruppe ernährt sich zunehmend klimabewusst. Es wundert daher nicht, dass der Anteil an tatsächlich verkauften veganen und vegetarischen Speisen inzwischen bei 89 Prozent liegt.
Die Mensa ist während der Pandemie nicht nur klimaschonender, sondern auch mobiler geworden. Nach dem Erfolg des ersten Foodtrucks im Jahr 2020 gab es ab Februar 2021 den zweiten. Wie läuft das Projekt und vor allem: Wie soll es nach Corona damit weitergehen?
Die Foodtrucks haben sich bewährt und werden auch nach der Pandemie Wohnheime anfahren. Das Konzept „Mensa auf Achse“ führen wir definitiv weiter und auch für die Bewirtung von Veranstaltungen des studierendenWERKs stehen wir zur Verfügung. Zum Beispiel bei der Eröffnung der Beuth-Kita im September hatte der Foodtruck einen sehr gelobten Einsatz, dies wollen wir ausbauen. Auch am Wochenende und in den Abendstunden werden wir die Flotte rausschicken, um so die Versorgung der Studierenden noch ein bisschen besser zu gewährleisten.
Schon jetzt erhalten wir zudem Anfragen von Hochschulen, die sich wünschen, dass die Foodtrucks während ihren Semesterstart-Veranstaltungen dazu kommen. Dies werden wir ausbauen und im kommenden Jahr sogar einen dritten Foodtruck in Betrieb nehmen.
Die Foodtrucks unterscheiden sich vom Angebot her: So gibt es auf dem roten Truck vor allem Grillgerichte, Burger und Pommes Frites, auf dem gelben gibt es Pizza, Flammkuchen und Pasta. Der grüne Foodtruck wird ab dem nächsten Jahr vor allem Suppen, Eintöpfe oder auch mal einen Gulasch anbieten