Geschäftsbericht 2023

Erfüllung des Rahmenfinanzierungsvertrags mit dem Land Berlin

Sicherung der sozialen Infrastruktur für die Studierenden

Die Hauptaufgabe des studierendenWERKs ist es, durch verschiedene soziale Dienstleistungen die Rahmenbedingungen für ein Studium in Berlin so zu gestalten, dass Studierende erfolgreich studieren können. Dazu ist eine kontinuierliche qualitative Anpassung der Angebote an die sich verändernden Bedürfnisse der Studierenden unerlässlich.

Obwohl die Gesamtzahl der Studierenden in Berlin leicht rückläufig war (197.429 Studierende im Vergleich zu 2022: 198.429 Studierende), hatte dies keinen signifikanten Einfluss auf die Zahl der vom studierendenWERK BERLIN betreuten Studierenden: 2023 betreute das studierendenWERK 177.409 Studierende an 20 Hochschulen und der Charité und lag damit leicht unter dem Vorjahresniveau (2022: 177.632 Studierende).

Dateien
pdf: Bilanz sowie Gewinn- und Verlustrechnung für 2023 (452.62 KB)
Foto: Felix Noak / stW BERLIN
Bild zeigt Geschäftsführerin Petra Mai-Hartung

Petra Mai-Hartung
Geschäftsführerin des studierendenWERKs BERLIN

Foto: Felix Noak / stW BERLIN
Bild zeigt Psychologin in der Beratung. Sie macht Notizen, während sie einem Studierenden zuhört.

Psychologisch-Psychotherapeutische Beratung

Mit einem umfassenden Beratungsangebot unterstützen die Psycholog*innen des studierendenWERKs die persönliche Entwicklung von Studierenden und ihren Studienerfolg. Die Beratung findet an zwei Standorten statt, in der Hardenbergstraße und am Franz-Mehring-Platz. Im Jahr 2023 wurden insgesamt 1.865 Studierende beraten (2022: 1980).

Foto: Jan Eric Euler / DSW
Bild zeigt Beraterin, wie sie einer Studentin BAföG-Unterlagen erklärt.

Soziale Beratung bei finanziellen, sozialen oder sozialrechtlichen Problemen

Die Sozialberaterinnen des studierendenWERK BERLIN boten auch im Jahr 2023 Studierenden in schwierigen sozialen Situationen Informationen und Unterstützung an. Schwerpunkte waren die Beratung zur Studienfinanzierung sowie die Beratung von Schwangeren, Studierenden mit Kindern und internationalen Studierenden.

Die Zahl der Beratungen: Insgesamt wurden 3.846  Beratungen durchgeführt (2022: 4.061). Der Anteil der Ratsuchenden nichtdeutscher Herkunft lag bei 37 Prozent (2022: 42 Prozent).

Foto: Felix Noak / stW BERLIN
Studierende im Rollstuhl sitzt in der Beratung des studierendenWERKs

Beratung von Studierenden mit Behinderung und/oder chronischer Erkrankung

An drei Standorten wurden 2023 Beratungen zum Thema Studium und Behinderung bzw. chronische Erkrankung angeboten, darüber hinaus vergab das studierendenWERK Inklusionsleistungen (früher: Integrationshilfen) nach § 9 Abs. 2 BerlHG.

Ziel ist es, Studierenden trotz ihrer Beeinträchtigungen ein chancengleiches Hochschulstudium zu ermöglichen und Diskriminierungen entgegenzuwirken. Im Jahr 2022 haben die Beratungsstellen 3.380 Beratungen durchgeführt und damit fast gleich viele wie im Vorjahr (2021: 3.3.384). 82 Prozent der Beratungen fanden schriftlich statt (2022: 82 Prozent).

Weitere Themen waren Studienfinanzierung, Informationen zu Nachteilsausgleichen und barrierefreies Wohnen. Im Jahr 2023 wurden 1,13 Millionen Euro für Inklusionsleistungen ausgezahlt (2022: 1,32 Millionen Euro). Es erhielten 189 Studierende (2022: 176) Inklusionsleistungen.

Foto: Jan Eric Euler / DSW
Erzieherin stößt eine Nestschaukel an, in der zwei Kinder sitzen.

Hochschulnahe Kinderbetreuung

Das studierendenWERK betreibt sieben Kindertagesstätten. Im Jahr 2023 standen 614 vom Land finanzierte Plätze zur Verfügung. Durchschnittlich waren 98,9 Prozent der Plätze belegt.

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Eine Wohnheimtutorin ist im Gespräch mit einem Mieter. Sie reicht im eine Infobroschüre über den Tisch.

Tutor*innenprogramme

21 Wohnheimtutor*innen haben das studierendenWERK BERLIN 2023 als studentische Aushilfen unterstützt.

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Bild zeigt drei Studierende, die freundlich in die Kamera lächeln

Soziale Unterstützung in Notlagen

Im Rahmen der Vergabe aus dem Fonds „Zuschuss zum Studienstart bzw. Studienabschluss“ wurden 289 Studierende gefördert.

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Bild zeigt drei Studierende.Eine Studentin zeigt einem Studenten mit Fahrrad den Weg.

Mehrsprachige Angebote  

Die besondere Attraktivität der Berliner Hochschullandschaft für internationale Studierende ist ungebrochen. Nach wie vor hat fast jeder vierte Studierende an Berliner Hochschulen einen internationalen Hintergrund. Der Anteil der Bildungsausländer*innen unter den Berliner Studierenden lag 2022 bei 23,7 Prozent (2022: 23,6 Prozent).

Das studierendenWERK hat zahlreiche Publikationen seiner Angebote ins Englische übersetzen lassen und betreibt auch seine Website zweisprachig. Darüber hinaus werden viele Veranstaltungen, z.B. Workshops und Trainings sowie Kennenlernveranstaltungen im Bereich Kultur & Internationales, in englischer Sprache angeboten.

Hausmitteilungen in den Wohnheimen erfolgen in der Regel zweisprachig. Bei der Einstellung von Mitarbeitern im Kundencenter wird auf Mehrsprachigkeit geachtet: Alle Mitarbeiter sprechen mindestens zusätzlich Englisch, einige auch weitere Sprachen.

Foto: Felix Noak / stW BERLIN
Bild zeigt einen Studierenden, der in der Mensa eine Pizza kauft.

Verpflegungsangebote 

Das studierendenWERK BERLIN betreibt 49 Mensen und Coffeebars in Berlin. Der Umsatz der Speisebetriebe ist im Vergleich zum Vorjahr gestiegen, auf 15,7 Mio im Jahr 2023 gegenüber 10,2 Mio Euro im Jahr 2022. Dies entspricht 78 Prozent des Umsatzes aus dem Jahr 2019 (20,2 Mio Euro), dem Jahr vor Ausbruch der Pandemie. Wir beobachten einen kontinuierlichen Anstieg der Gästezählen, der sich auch im kommenden Jahr fortsetzen wird.

2023 verfügten die Speisebetriebe über 12.246 Tischplätzen, 2.245 davon waren Außensitzplätze. Eine Flotte von drei Foodtrucks versorgt Studierende in den Wohnheimen und auf den Campusen und ist auch an Wochenenden unterwegs.

Foto: Felix Noak / stW BERLIN
Bild zeigt Studierende, die gerade in ein Wohnheim einziehen. Sie tragen Umzugskartons.

Wohnheimbestand 

Das studierendenWERK BERLIN verfügte Ende 2023 über 9.119 Wohnplätze in seinem Bestand. Die Versorgungsquote ist weiter leicht rückläufig. Sie fiel 2014 erstmals unter die 6-Prozent-Marke und blieb auch 20232 darunter (5,1 Prozent). Die Studierenden an den Hochschulen im Südwesten Berlins, insbesondere an der Freien Universität Berlin, waren mit 2,4 Prozent weiterhin stark unterversorgt.

Das Sanierungsprogramm zur Erhaltung des Wohnheimbestandes wurde 2023 fortgesetzt. Mit einem Volumen von rund 13,1 Millionen Euro wurden 13 größere Baumaßnahmen durchgeführt.

Das 2018 in Betrieb genommene InfoCenter Wohnen wurde 2023 noch stärker frequentiert und führte insgesamt 44.063 Beratungen durch, davon 29.018 schriftliche, 8.621 telefonische und 6.424 persönliche Beratungen.

Foto: Felix Noak / stW BERLIN
Bild zeigt, wie ein Studierender gerade eine Handyaufnahme von einer Studierenden macht. Sie ist als Reporterin inszeniert und hält ein Mikrofon.

Kommunikation des Angebotes 

Die Website des studierendenWERKs zählte 2023 rund 5,6 Mio. Besuche ggü. 5,1 Mio. Besuche in 2022. Der Aufwuchs korrespondiert mit den gestiegenen Gästezahlen in der Mensa, da die meisten Seitenaufrufe die täglichen Speisepläne betreffen.

Der Aufwuchs liegt vor allem in den erhöhten Klickzahlen für die Speisepläne der Mensen. Im Kundencenter wird die Rückkehr der Hochschulen in den Präsenzbetrieb besonders sichtbar: Insgesamt 10.600 Studierende haben sich an den InfoPoint gewandt (2021: 5.000). Das Telefonaufkommen belief sich auf rund 14.600 Anrufe (2021:14.000), 9.451 Emailanfragen wurden durch das Kundencenter bearbeitet (2021: rund 16.000).

Mit seinem Instagram-Auftritt erreichte das studierendenWERK BERLIN 260.293 Konten (2022 213.237). Obwohl die Followerschaft bei X (früher Twitter) rückläufig ist, da zunehmen Nutzer*innen diesen Kanal verlassen, erreichten wir hier 82.000 Konten. Seit 2023 betreibt das studierendenWERK einen Tiktok-Kanal, der 2023 237.000 Videoaufrufe erzielte. Die kummulierte Reichweite von Facebook betrug 2023 rund 139.000 Views.

Foto: Felix Noak / stW BERLIN
Bild  zeigt einen Mann, der mit einem Headset telefoniert. Anzunehmen ist, dass er gerade eine Beschwerde aufnimmt.

Entwicklung des externen und internen Qualitätsmanagements

Zur Verbesserung der Prozessqualität werden kontinuierlich die wesentlichen Prozesse des studierendenWERKs erfasst und IT-gestützt dokumentiert.

Studierende beschwerten sich sowohl schriftlich, mündlich, telefonisch und per E-Mail sowie online und zunehmend auch über Social Media beim studierendenWERK. Je nach Dienstleistungsangebot machen die Studierenden sehr unterschiedlich vom Beschwerderecht Gebrauch. Alle Beschwerden wurden erfasst, zeitnah beantwortet und ausgewertet. Die Anzahl der Widersprüche gegen BAföG-Bescheide lag mit 877 über denen des Vorjahres (2022: 877).

Foto: Felix Noak / stW BERLIN
Bild zeigt eine Wohnheimtutorin, wie sie einem Studierenden eine Broschüre überreicht

Förderung der studentischen Mitwirkung und Selbstorganisation

2023 setzten sich 21 studentische Selbstverwaltungen für die Interessen der Studierenden ein und bereicherten das Leben in den Wohnheimen. Die finanzielle Förderung der laufenden Arbeit wurde fortgesetzt, ein Großteil der Selbstverwaltungen erhielt sachbezogene Zuschüsse. Auch die Wohnheimtutor*innen gestalteten das kulturelle Leben mit.

Die Ausrichtung aller Angebote orientiert sich streng an den Wünschen der Studierenden. Eine Vielzahl der Angebote und deren Kommunikation wird unter Beteiligung der Studierenden umgesetzt, so zum Beispiel im Kulturbereich, in der Unternehmenskommunikation und im Schreibzentrum.

Auch 2023 wurden Studierende als studentische Aushilfen im studierendenWERK eingesetzt und auf die jeweiligen Tätigkeiten vorbereitet. 93 Studierende hat das studierendenWERK BERLIN zum Stichtag 31.12.2023 beschäftigt (2022: 84).

Foto: Felix Noak / stW BERLIN
Bild zeigt eine Meetingsituation, bei der ein Mann vor einem Smartboard steht und etwas erklärt. Auf dem Smartboard sind Statistiken zu sehen, die die Belegschaft des studierendenWERKs betreffen

Förderung der Gesundheit und Motivation der Beschäftigten

Der Krankenstand ist 2023 im Vergleich zum Vorjahreswert leicht gefallen, von 12 Prozent auf 11,6 Prozent. Im Zentrum des betrieblichen Gesundheitsmanagements stand weiterhin die Umsetzung verschiedener Maßnahmen zur Gesundheitsförderung. Auch 2023 wurde die tariflich vereinbarte leistungsorientierte Vergütung auf Basis einer Dienstvereinbarung ausgezahlt.

Die Fort- und Weiterbildungsquote ist 2023 gesunken auf 53,5 Prozent gesunken (2022: 54,5 Prozent).